Die Bewohner
DIE GERSTERS "BEY DER KILCHEN"

Die Gelterkinder Kirchenbücher, in denen Taufen, Konfirmationen, Ehen und Todesfälle aufgezeichnet sind, reichen mit einzelnen Lücken bis 1593 zurück. Die Besitzer unseres Hauses wurden meistens mit dem Zusatz „bey der Kilchen“ oder „Kirchenbur“ ergänzt, sodass wir einen Stammbaum der „Gerster bey der Kilchen“ von 1838 zurück bis 1593 verfolgen konnten. Seit 1800 wurden in den Kataster- und Brandlagerbüchern alle Hausbesitzer aufgeführt. Da die früheren kirchlichen Dokumente beim Pfarrhausbrand 1593 vernichtet wurden, fehlen uns die Hausbesitzer vom Heini Hennebuol 1371 bis Hans Gerster der Ältere, geboren um 1550. In Urbaren der Farnsburg werden Clewe, Fridly, Jacob, Hans und Baschi Gerster in dieser Zeit erwähnt als Landbesitzer, Nachbarn oder Zeugen, Fridly Gerster 1547 als Amtspfleger.
Die Besitzverhältnisse sind nicht immer klar festzustellen, da z.B. um 1400 ganze Dörfer samt dem Vieh und den Leuten darin verkauft wurden. Klöster und Grafen besassen grosse Landstriche und lebten gut und gerne von den Zinsen. Da durch Erbfolgen die Höfe meist in der gleichen Familie blieben, wurde im Laufe der Jahrhunderte der ehemalige Lehensmann als Besitzer aufgeführt. Ab 1802 konnten sich dann die Besitzer vom Zehnten loskaufen und als Eigentümer im Katasterbuch registrieren lassen, das übrige Land schied man als Allmend aus, es wurde der Gemeinde zugeteilt.

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Helvetischer Kataster / Brandlagerbuch von 1802: Besitz des Hans Jacob + Fried Gerster
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