Alte Dokumente aus Haus- und Staatsarchiven
Sonach folgt also nun der Reiseplan und nach diesem der ehrerbietige Antrag des Unterzogenen. Unabänderlich ist der Wille nach Amerika zu gehen und die Gelegenheit ergreifen, welche sich uns nun jetzt bietet, nämlich mit den Gebrüdern Dettwiler aufm Humberg bei Gelterkinden zu verreisen, es sind dieses redliche Leute, welchen man sich anvertrauen darf, und diese reisen nach ihrem Anverwandten dem Maurer aus dem Moos, welcher ihnen aus Amerika die besten Berichte und Einladungen sandte, dahin geht auch der Zweck unserer Reise. Zu diesem Zwecke braucht es nun Geld und hier folgt nun mein Antrag:
Lobl.Gemeinderath wolle mir 2/3 Theil meines Vermögens herausgeben und die Kinder mit mir lassen, damit ich dort nicht einsam bin!
Wolle löbl.Gemeinderath aber ( was ich nicht hoffe) es besser ansehen ohne Kinder zu verreisen, so verlange ich nicht volle zwei Drittheile, sondern nur etwas mehr als die Hälfte, auch will ich nicht mehr auf die Hand als die Reisekosten, das übrige solle man mir in Wechsel an solide Häuser abgeben.
In jedem Falle aber verlange ich - ob ich allein oder mit den Kindern gehe - nichts von dem Vermögen der Kinder, dieses solle bleiben was und wo es ist. Mit diesem Antrag schliesse in der Hoffnung, löbl.Gemeinderath wolle denselbigen genehmigen und werde mir und meinen Kindern nicht vor unserm Glück sein wollen das wir zu erreichen hoffen.
Achtungsvollst zeichnet sign.Achilles Handschin
Wir die Kinder des Bittstellers wollen dem Zuge unseres Herzens folgen und mit unserm Vater verreisen. Wir vertrauen dabei unser Glück dem Schicksal und hoffen auf die Vorsicht.
sign. Moritz Handschin
Gelterkinden
den 30.April 1847
Achilles Handschin
für getreue richtige Abschrift
J.Jakob Handschy Gemeindeschr.


(Anmerkung: Achilles Handschin * ca.1800, Heirat 1830 mit Anna Tschudin, geschieden 1836, ausgewandert mit Sohn Achilles 1847 nach New York. Der Sohn blieb in Amerika, der Vater kehrte wieder in die Heimat zurück.)

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