Auf mündliche Überlieferung und den guten Rat der Nachbarn legte man früher grossen Wert. Um erprobte Rezepte für Mensch und Vieh den späteren Generationen zu erhalten, liess man sie in schöner Handschrift in „Doktorbüchern“ aufschreiben. Zwei der Doktorbücher unserer Vorfahren aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind uns erhalten geblieben.
1825 hat der Schullehrer Joseph Achermann die damals üblichen Methoden bei der Behandlung der Krankheiten von Mensch und Vieh in einem handgeschriebenen „Kunstbuch“ festgehalten. Magie und Aberglauben waren weit verbreitet in der Volksmedizin. Viele der Rezepte stammen vom Vieh- und Pferdearzt Ulrich Wicki aus Solothurn, andere aus der Erfahrung der Nachbarn oder waren selber ausprobiert worden. Dass die Rezepte vielfach von Schreibern mit höherer Schulbildung aufgezeichnet wurden, zeigt die oft eingesetzte Schlussbemerkung „probatum est“. Eines der Bücher mit Blättern aus handgeschöpftem Büttenpapier ist 275 Seiten stark, weist ein Register auf und zeigt eine schöne Handschrift.