Zu dieser Zeit amtete Pfarrer Lützelmann aus Basel. Er wehrte sich gegen die Anschuldigungen, dass er den Brand gelegt hätte, mit einem 6-seitigen Brief.
Am 2.August 1593 schreibt er an den Bürgermeister von Basel, dass seine Familie und seine Magd am Ausbruch des Feuers unschuldig seien.
Die Vorwürfe, die gegen ihn gemacht wurden, sind u.a.:
- Seine Magd sei nach dem Besuch der
„Sichellöse“ (= Erntefest) beim Wirt Virgilius Schlamp mit dem Licht heimgegangen und hätte das Feuer entfacht.
- Die Hausfrau hätte den Backofen voll Flachs gestossen und dadurch sei nachts der Brand entstanden.
- Der Herr sei nachts trunken heimgekommen und habe mit dem Licht Feuer gemacht.
- Der Herr sei nachts aufgestanden, um mit dem Licht zum
„Secret“ hinter der Scheune zu gehen, es sei ihm dabei ein Funke heruntergefallen. Das wird aber widerlegt, indem er schreibt, in der Kammer hätte er die Gelegenheit, seine Notdurft zu verrichten. Ausserdem sei er im Bett gelegen, bis ihn das Feuer daraus
„nackend und bloss“ getrieben.
Die Nachbarn bedachten ihn mit Schmähreden und meinten, nachdem er sie zu Bettlern gemacht hatte (die ganze Getreideernte war verbrannt, eine Katastrophe in den sonst schon schlechten Zeiten), er solle
„in tausend Teufels Namen“ verschwinden.
Die Pfarrstelle wurde dann auch neu besetzt mit Martin Pfirter und Pfarrer Lützelmann wurde anderweitig untergebracht.
„Zum 5., das er in disem seinem grossen Unfall bey niemandt kein Mitliden und Erbarmbdt befonden, sondern vil böser und schnöder Schmähreden hören müessen.“..." |
Verteidigungsbrief von Pfarrer Lützelmann