DIE ENTDECKUNG DER ALTEN BAUSUBSTANZ
Nun aber gingen wir systematisch daran, die alte Bausubstanz zu erforschen. Als wir das Haus zum ersten Mal sahen hatten wir nicht die geringste Hoffnung, etwas zu finden, was bauhistorisch von Bedeutung wäre. Das Abbruchobjekt war ausgeräumt, von Spuren alter Kulturen fast nichts mehr zu sehen. Nur die Abdrücke schmiedeeiserner Türschlösser und Reste gotischer Fenster liessen erahnen, dass uns das Haus vielleicht doch noch etwas von seiner Geschichte verraten könnte. Aber schon bald zeigten sich unter den Verkleidungen und Verschalungen des 19. Jahrhunderts Spuren, die ein ehrwürdiges Alter aufzuweisen schienen und aus einer Zeit stammen mussten, als offenes Feuer mit dicken Rauchschwaden nicht nur die Lungen der Bewohner, sondern auch das Holzwerk und die Mauern schwärzte. Wir begannen sorgfältig diesen Spuren bis unter die Gipshaut nachzugehen. So entdeckten wir Lichtnischen und Rauchlöcher sowie Standorte ehemaliger offener Feuerstellen, welche die nordseitigen Räume beheizten, bevor die Kachelöfen aufkamen.
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Geheimnisvoller Durchblick
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