Die Entdeckung der alten Bausubstanz
Im Erdgeschoss war früher gegen die Strasse ein grosser Raum, auf der Rückseite waren zwei kleinere Räume mit Feuerstellen. Im 1.OG lag nach Süden eine geräumige Stube, daneben eine Kammer mit direktem Ausgang ins Tenn. Auf der Nordseite waren vermutlich zwei Kammern und eine Küche. Das 2.OG oder frühere Speichergeschoss hatte vier annähernd gleich grosse Räume. Es ist anzunehmen, dass hier ausser dem Korn auch Kinder und Bedienstete untergebracht wurden.

Versuch einer Rekonstruktion der
ursprünglichen Raumeinteilung
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Auf Grund dieser Fakten vermuten wir, dass das grosse Haus ursprünglich als Einfamilienhaus erstellt wurde. Um 1600 bewohnten gemäss Kirchenbüchern zwei Familien das Haus, im 19.Jahrhundert wurde es weiter aufgeteilt als 7-Familienhaus und vermietet.
Die ursprüngliche Scheune hatte eine Grundfläche von 170 m² und eine Strassenfront von fast 20 Metern. Eingemauerte Sturzbalken weisen auf frühere Tür - und Toröffnungen der Scheune hin. Mächtige Pfosten, 30/35 cm, zwischen Tenn und Stall könnten von einer früheren Hochstudkonstruktion stammen. Im Verlauf der Jahrhunderte wurde die Scheune umgebaut mit zwei separaten Dachstühlen.
Im Stallgeschoss stand eine Bohlenständerwand als Abtrennung, der Heuraum darüber war jedoch durchgehend offen. Erst 1982 wurde eine Brandmauer zwischen den beiden Scheunen erstellt. Die Fuge zwischen Wohnhaus und Ökonomie zeigt, dass die Scheune später angebaut wurde oder früher in Holzbauweise erstellt war.
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