DAS VERWAISTE HAUS
Es war an einem Sommerabend des Jahres 1975. Das schon seit längerer Zeit nicht mehr bewohnte Haus lag düster und verlassen neben anderen baufälligen Häusern am Kirchrain. Die Läden waren geschlossen, der Vorplatz ausgeräumt ohne Baum und Strauch. Der Mist war geführt, nur noch die faulen Trämel des Miststockes waren vorhanden.

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Wir sassen auf dem Bänklein unter den Platanen am Kirchrain und überlegten, was wohl in diesem ungewöhnlich grossen Haus für Wohnmöglichkeiten stecken würden und was zu machen wäre, um dem verlassenen Haus wieder Leben einzuhauchen. Daraufhin haben wir das Haus etwas gründlicher angeschaut. Dunkle Gänge und Treppenhäuser, alte russige Küchen und eingestürzte Kamine waren der erste Eindruck. Aber der imposante Dachstuhl mit den mächtigen Balken und Verstrebungen hat uns begeistert trotz der Löcher im Dach und der morschen Bodenbretter.
Der Anblick war also nicht sehr erbaulich, was uns aber imponierte, war die Lage und das Umfeld dieser Liegenschaft. Das haben auch schon Leute vor uns empfunden und in prosaischen Worten festgehalten.
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